Pressemitteilung über die Drogenkontrollen in und außerhalb verschiedenen Lyzeen

Die SchülerInnenvertretung CNEL (Conférence Nationale des Elèves du Luxembourg), hat festgestellt, dass im LTA regelmäßig Drogenkontrollen, sowohl durch PolizistInnen mit Spürhunden durchgeführt, als auch von der Direktion veranlasst werden.

Die CNEL kritisiert hier, dass die SchülerInnen unter Generalverdacht gestellt werden, sprich dass die betroffenen SchülerInnen ohne jeglichen Grund verdächtigt werden, illegale Drogen konsumiert zu haben. JedeR die/der sich weigert sich testen zu lassen, kann mit Disziplinarmaßnahmen der Schulen rechnen.

Das auf diese Weise erhaltene Testergebnis ist äußerst zweifelhaft, da der Konsum von Cannabis  generell über einen sehr langen Zeitraum nachweisbar ist und daher der konkrete Zeitpunkt des Konsums nicht genau zu definieren ist.

Es ist hier also sehr wichtig zwischen dem Konsum vor und in der Schule und dem Konsum außerhalb der Schulzeiten zu unterscheiden. Beim Letzteren ist es auf jeden Fall nicht Angelegenheit der Schule die SchülerInnen zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Legalität dieser Maßnahmen ist ebenfalls fraglich, da die Eltern Minderjähriger einer Untersuchung zustimmen müssen, und somit fordert die nationale SchülerInnenvertretung das Bildungsministerium auf, die Rechtmäßigkeit solcher Maßnahmen im Fall von Minderjährigen zu überprüfen. Außerdem befürwortet die CNEL erzieherische Vorgehensweisen im Sinne von Kinder und Jugendschutz und eine adäquate Präventions- und Interventionsstrategie in den Schulen.

Des Weiteren lehnt die CNEL ebensolche Repressionsmaßnahmen ab, die den Konsum an sich als kriminell darstellen. Zu den Maßnahmen zählt die CNEL auch willkürliche Drogenteste die vor und in den Lyzeen stattgefunden haben.

Als geeignetere und pädagogisch wertvollere Interventionen im Rahmen des schulischen Kontextes  befürwortet die CNEL die Durchführung von Sensibilisierungskampagnen. Generell sollte der schulische Ablauf und das Zusammenspiel aller daran beteiligten Bereiche auf ihre gesundheitsfördernde und suchtpräventive Wirkung für Schüler wie Schulpersonal überprüft werden.

Auch kann man sich die berechtigte Frage stellen, warum im Zusammenhang mit den Drogenkontrollen an Schulen nur von SchülerInnen gesprochen wird. Eine Schulgemeinschaft besteht jedoch nicht nur aus SchülerInnen, sondern auch aus LehrerInnen und weiterem Personal. Wurden diese nicht kontrolliert? Wenn nicht, warum wurden diese von den Kontrollen ausgenommen?

Die CNEL fordert deshalb, dass die Drogenkontrollen nur bei klarem Verdacht und mit Einverständnis der Eltern und SchülerInnen stattfinden können, dass die Legitimität erneut überprüft wird und dass eine grundlegende Debatte über die Drogenproblematik in der Gesellschaft geführt wird.

CNEL (Conférence Nationale des Elèves du Luxembourg)                                    cnel@gmx.com

Mit Unterstützung der UNEL (Union Nationale des Etudiant-e-s du Luxembourg)und des CSJ (Conseil Supérieur de la Jeunesse)